ENTDECKER UND KONQUISTADOREN
Europas Griff nach Übersee im 15. und 16. Jahrhundert
Autor: Franz Watzl
Inhalt:
- Die Entdeckungen
- Die indianischen Hochkulturen
- Der Untergang des Aztekenreiches
- Die Eroberung Perus
- Die Herrschaft der Europäer
Streng genommen ist der Begriff “Entdeckungen” irreführend und falsch. Unter diesem Begriff verstehen wir nicht die Entdeckung Amerikas durch die Indianer und später die Eskimos. Wir verstehen darunter auch nicht die kühnen Fahrten der Polynesier, über nahezu den gesamten Pazifischen Ozean und auch nicht das Vordringen der Araber nach Indien, Hinterindien und Südostafrika. Die Entdeckungen, von denen in diesem Buch die Rede ist, geschehen im 15. und 16. Jahrhundert. Sie werden vor allem von Portugal und Spanien getragen und münden in die großen spanischen Eroberungen Mittel- und Südamerikas mit dem Untergang der Azteken, Maya und Inka. Die Männer nannten sich selbst “Konquistadoren”, was nichts anderes als “Eroberer” bedeutet. Zu ihrer Zeit waren die Konquistadoren Helden. Helden waren sie, weil sie Unglaublichstes leisteten und keinerlei Gefahren, Mühen und Qualen scheuten, ihre angebliche historische Aufgabe zu erfüllen. Ihr Motiv war die Gier nach Gold, ihr Motiv war aber auch die Verbreitung des Christentums. Beide Ziele zu vereinen schien den Eroberern keine Schwierigkeiten zu bereiten. Noch blutbesudelt nach schwerem Kampf, war es den Konquistadoren selbstverständlich, inbrünstig einer Messe beizuwohnen und sich mit Christus eins zu fühlen! Schrecklich ist das Schicksal der indianischen Hochkulturen, die mit dem Eindringen der Europäer ein plötzliches Ende finden. In Mittelamerika sind es vor allem die Azteken und die Maya deren Kultur regelrecht vernichtet wird. In Südamerika ist es das Reich der Inka, das betroffen ist. Oft unbemerkt bleibt bis heute dem europäischen Publikum die Tatsache, dass sowohl das Reich der Azteken als auch der Inka und die Stadtstaaten der Maya auf einer unglaublich langen Vorgeschichte aufbauen, die bis ins 27. Jahrhundert (!) vor Christi zurückreicht. Nichts übertrifft indes die Bedeutung der Ereignisse im 15. und 16. Jahrhundert. In dieser Zeit wird ein riesiger Doppelkontinent entdeckt, in dieser Zeit werden die Grundlagen der Europäisierung Amerikas gelegt. Von den Hochkulturen der indigenen Völker, von der Kultur der Azteken, der Maya und der Inka, bleiben nur versteckte Reste, die meist unbemerkt sind oder ein museales Dasein führen. Man kann ohne Übertreibung behaupten, dass keine spätere historische Entwicklung diese zwei Jahrhunderte an Nachhaltigkeit übertroffen hat. Von dem Geschehen im 15. und 16. Jahrhundert will das Buch berichten. Originaldokumente, Zeichnungen, Fotos und die Schilderungen von Historikern sollen ein lebendiges Bild der Ereignisse zeichnen. Nicht zu kurz kommen darf dabei das Schicksal der nichteuropäischen Völker. Das große Sterben der Indios nach ihrer Entdeckung, das furchtbare Schicksal der verschleppten Sklaven aus Afrika will im historischen Kontext genauso berücksichtigt sein wie die Auswirkungen der Eroberungen auf die Wirtschaft und die Geschichte Europas. Geschichte ist stets vernetzt, Geschichte ist immer komplex. Vielleicht liegt gerade darin der Grund für die Faszination, die zu wecken sie im Stande ist.
Preis: 34,80 € inkl. MWSt.