ZUR GESCHICHTE DER VEREINIGTEN STAATEN // BAND 2
Vom Kalten Krieg bis zur Gegenwart
Autor: Franz Watzl
Inhalt:
- Im Schatten der Bombe
- Sieg im Kalten Krieg
- Die USA nach dem 11. September 2001
Warum man sie nicht bedingungslos liebt, ist dem durchschnittlichen Amerikaner unverständlich. Von der Welt außerhalb der USA weiß man in den Siedlungen, Junctions, Klein- und Megastädten der Union allgemein recht wenig. Im Unterschied zu Europa besitzt der US-Bürger oft keinen Reisepass; sein Land - ein zugegeben riesiges - ist ihm genug. Für die Sympathiewerte der Vereinigten Staaten hat es anfangs überaus positiv begonnen. Im Kalten Krieg war die US-Politik ein Garant der Sicherheit für die westlichen Demokratien. Der kriegsgestählten riesigen Roten Armee wäre Europa ziemlich schutzlos ausgeliefert gewesen. Mehr als vier Jahrzehnte boten die USA ihren Verbündeten und Freunden einen militärischen Schutzschirm der auch Nuklearwaffen einschloss. Ergänzend zur militärischen Hilfe trat ein neuartiger wirtschaftspolitischer Ansatz, der auch den Verlierern des Zweiten Weltkriegs einen rasanten Aufschwung bescheren sollte. Durch den so genannten "Marshall-Plan" finanzierten die USA das erfolgreichste Hilfsprogramm aller Zeiten und schufen eine Zone des Wohlstands beiderseits des Atlantiks. Mit der Verwicklung der USA in Vietnam begann sich ein Wendepunkt abzuzeichnen. Vietnam ging für die Amerikaner vor allem psychologisch verloren. Tägliche Bildberichte im Fernsehen über das Grauen des Krieges ohne Fronten begannen die öffentliche Meinung in den Vereinigten Staaten immer massiver zu beeinflussen. Als sogar Berichte über US-Kriegsverbrechen die Öffentlichkeit erreichten, kippte die Stimmung. Sie kippte auch international. Weltweite Proteste waren die Folge. Ein innenpolitisch geschwächter Präsident Nixon war nach über zwei Millionen vietnamesischen Opfern und 50.000 gefallenen US-Soldaten schließlich bereit, sich aus Vietnam zurückzuziehen. Dem Schock der Niederlage konnte sich Amerika bald wieder entziehen und seine führende Rolle im Kampf gegen den Kommunismus erneut aufnehmen. Mit massiver US-Hilfe gelang es, den Russen in Afghanistan eine Niederlage zuzufügen. Dabei setzten die Amerikaner in starkem Maße auf radikalislamistische Kräfte, die sich im Kampf gegen die Sowjetunion zu langfristig potenten Kampforganisationen entwickelten. Gleichzeitig rüsteten die Vereinigten Staaten in einem enormen Ausmaß ihre strategischen Machtmittel auf, was die UdSSR wirtschaftlich in die Knie zwang. Der Ostblock zerbrach - der Kalte Krieg wurde von den USA gewonnen. Die Terroranschläge vom 11. September 2001 wirkten auf die US-Bürger wie ein Keulenschlag. Plötzlich war ein neuer Feind aufgetaucht: der internationale Terrorismus. Im Bewusstsein ihrer militärischen Überlegenheit schlugen die USA zurück. In kurzer Folge wurden zuerst in Afghanistan die Taliban geschlagen und danach der irakische Diktator Saddam Hussein in einem Krieg gestürzt. Auf eine Einbindung der UNO wurde dabei verzichtet, die kritische Meinung wichtiger Alliierter negiert. Warum man sie nicht bedingungslos liebt, stellen sich viele US-Bürger die Frage. Sie sehen ihren Staat als Hort der Freiheit und der Demokratie, der Chancengleichheit, des Massenwohlstandes und der Geborgenheit in Gott. Sie verstehen nicht, was ein Europäer seltsam daran findet, dass ein republikanischer Abgeordneter in Tränen ausbricht, wenn Präsident Barack Obama eine gesetzliche allgemeine Krankenversicherung durchsetzen will. Schließlich bedroht ein derartiges Gesetz die Freiheit! Viele finden eine derartige Intervention des Staates unerträglich und dem Selbstverständnis ihrer Gesellschaft diametral entgegengesetzt. Amerika ist eben anders.
Preis: 34,80 € inkl. MWSt.
