ZUR GESCHICHTE RUSSLANDS UND DER SOWJETUNION // BAND 2
Vom Kalten Krieg zum neuen Russland
Autor: Franz Watzl
Inhalt:
- Vom II. Weltkrieg zum Kalten Krieg
- Die Sowjetunion zwischen Weltmacht und Agonie
- Das neue Russland entsteht
Nichts ist nach dem Zweiten Weltkrieg wie es vorher war. Plötzlich ist die Sowjetunion nicht mehr allein. Die Welt des Kommunismus ist im Entstehen. Überall, wo die Rote Armee vormarschiert ist, gelingt es Stalin sozialistische Regime zu installieren. Ein Gürtel befreundeter und abhängiger Staaten liegt nun vor den Westgrenzen der UdSSR. Der Westen ist schockiert. Nach dem Bündnis im Zweiten Weltkrieg, das viele Beobachter als ein ”unnatürliches” ansahen, beginnt nahezu mit dem Ende Hitlerdeutschlands der Ost-West-Konflikt auszubrechen. Der Konflikt wird für die gesamte Menschheit existenzbedrohend, als nach den USA auch die UdSSR in den Besitz von Atomwaffen (1949) gelangt. Die Furcht voreinander wächst, sodass der Ost-West-Konflikt nicht in einen Krieg mündet. ”Kalter Krieg” wird die Feindschaft schließlich genannt. Stalins Tod (1953) macht den Weg frei für politische Änderungen. Vorerst steht das Land unter einer kollektiven Führung, bis schließlich Chruschtschow Staats- und Parteichef wird. Mit Stalin rechnet Chruschtschow in einer Geheimrede auf dem XX. Parteitag der KPdSU 1956 ab. Mit China kommt es 1964 zum Bruch, als Chruschtschow Mao Tse-tung Atomwaffen verweigert. Wirtschaftsprobleme und eine deutliche Entfremdung Chruschtschows zum Parteiapparat führen noch im selben Jahr zum Sturz des Kremlchefs. Der starke Mann der UdSSR wird in Pension geschickt. Neuerlich folgt eine kollektive Führung der Sowjetunion, neuerlich kristallisiert sich schließlich ein starker Mann heraus: Leonid Breschnew. 1979 marschiert die Rote Armee in Afghanistan ein, wo es gilt ein kommunistisches Regime gegen einen Volksaufstand zu verteidigen. Zehn Jahre kämpfen Sowjetsoldaten in einem Krieg, der nicht zu gewinnen ist. 1989 verlassen die Truppen der Sowjetunion Afghanistan. Die UdSSR ist zu diesem Zeitpunkt schwer gezeichnet. Nach Breschnews Tod kristallisiert sich Michail Gorbatschow als neuer Staatschef heraus. Er versucht eine Politik der Reformen. Außenpolitisch beendet er den Kalten Krieg, sucht und findet Freunde im Westen. Wirtschaftlich gelingt vorerst keine Besserung. Boris Jelzin, der Präsident der ”Russischen Föderation” ist der neue starke Mann. Die Sowjetunion zerbricht. Gorbatschow verlässt die politische Bühne. Im neuen Russland ist die Entwicklung krisenhaft, eine wirtschaftliche Gesundung nicht in Sicht. Nationale Probleme, wie der Konflikt um die Kaukasusrepublik Tschetschenien, führen zu kriegerischen Konflikten. Gesundheitsprobleme erzwingen Jelzins Rücktritt. Sein Nachfolger, Wladimir Putin, korrigiert den außenpolitischen Kurs. Von einer extrem westfreundlichen Orientierung wechselt er zu einer sehr distanzierten Haltung. Russlands Größe und Bedeutung sind Putin ein besonderes Anliegen. Trickreich umgeht er die Bestimmungen der Verfassung und tritt 2012 ein drittes Mal die Präsidentschaft an. Von einer funktionierenden Demokratie scheint das Land aber zur Zeit ziemlich weit entfernt zu sein. Die Opposition leidet unter vielerlei Behinderungen und Verfolgungen durch die Staatsorgane. Wie sich das Verhältnis zwischen der Europäischen Union und dem flächenmäßig immer noch größten Staat der Erde gestalten wird, ist nicht absehbar. Unser Nachbar im Osten ist schwer einzuschätzen.
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